Rezeptoren CB2 und GPR55 verantwortlich für Cannabis-Wirkung bei Krebs

Der folgende Text ist die editierte Übersetzung des Abstracts einer Studie von Moreno et al. (siehe Quelle am Ende des Beitrags). Die Links, Erklärungen in eckigen Klammern und die optische Strukturierung wurden zum leichteren Verständnis von HanfHeilt.net hinzugefügt.

CB2-GPR55-Rezeptor-Hetomere modulieren die Kommunikation in Krebszellen

Abstract

Die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren CB2 (CB2R) [Cannabinoid-Rezeptor 2] und GPR55 kommen in erhöhter Zahl in Krebszellen und menschlichen Tumoren vor. Da eine Modulation der GPR55-Aktivität durch Cannabinoide angeregt worden ist, analysierten wir, ob dieser Rezeptor an den Effekten von Cannabinoiden auf Krebszellen beteiligt ist. Hier [in dieser Studie] zeigen wir auf,

  • dass CB2R und GPR55 in Krebszellen Heteromere bilden;
  • dass diese Strukturen einzigartige Signaleigenschaften aufweisen;
  • und dass die Modulation dieser Heteromere die antitumorische Eigenschaft von Cannabinoiden in vivo beeinflussen kann.

Diese Erkenntnisse legen die Existenz bisher unbekannter Signalplattformen offen, die dabei helfen, das komplexe Verhalten von Cannabinoiden zu verstehen und die neue Ziele für therapeutische Maßnahmen in der Onkologie darstellen könnten.

Quelle: Moreno, E., Andradas, C., Medrano, M., Caffarel, M.M., Pérez-Gómez, E., Blasco-Benito, S., Gómez-Cañas, M., Pazos, M.R., Irving, A.J., Lluís, C., Canela, E.I., Fernández-Ruiz, J., Guzmán, M., McCormick, P.J., Sánchez, C.: „Targeting CB2-GPR55 Receptor Heteromers Modulates Cancer Cell Signaling.“ in The Journal of biological chemistry, ePub: 18.07.2014 auf JBC.org; http://bit.ly/1oM3bon (Volltext)

Aktivierung des CB2-Rezeptors lindert HIV-assoziierte neurokognitive Störungen

Der folgende Text ist die auszugsweise Übersetzung des Abstracts einer kürzlich erschienen Studie von Purohit et al. (siehe Quelle am Ende des Beitrags).

Cannabinoid-Rezeptor-2 und HIV-assoziierte neurokognitive Störungen

Abstract

Trotz weit verbreiteter Anwendung der Hochaktiven antiretrovirale Therapie (HAART), sind milde Formen von HIV-assoziierten neurokognitiven Störungen (HAND) nach wie vor weitverbreitet. Patienten, die mit HAART behandelt wurden, zeigen niedrige Virämie-Spiegel und subtile, aber biologisch wichtige Anzeichen von Makrophagen im Hirn und einer Aktivierung der Mikroglyazellen. Es sind begleitende Strategien notwendig, um HIV-1-Infektionen zu eliminieren und die Immunaktivierung sowie die damit verbundene Entzündung des Nervengewebes zu unterdrücken.

In diesem Zusammenhang stellt die Aktivierung des Cannabinoid-Rezeptors-2 (CB2) eine vielversprechende Methode dar, HAND zu mildern, indem sie die HIV-Replikation hemmt, Entzündungen abklingen lässt, die Chemokin-ähnliche Aktivierung der viralen neurotoxischen Proteine unterdrückt (zum Beispiel Tat und HIV-1gp120) und damit dem Verlust von Neuronen und Synapsen vorbeugt. Die Hemmung der HIV-Replikation auf sogar niedrigem Niveau kann neuronale Verletzungen vermindern, indem sie die Produktion von Neurotoxinen abnehmen lässt.

[…]

Es wurde angeregt, dass CB2-Antagonisten außerdem HAND bei HIV-infizierten Patienten auf HAART bessern könnte. Darüber hinaus könnte die CB2-Aktivierung Hirnschäden [vorbeugen*], indem sie die Abhängigkeit von Drogen mildert.

Quelle: Purohit, V., Rapaka, R.S., Rutter J.: „Cannabinoid Receptor-2 and HIV-Associated Neurocognitive Disorders“ in J Neuroimmune Pharmacol., Ebub (vor Druck) 12.07.2014; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25015040

* „blunt“ im englischsprachigen Original

Fallstudie: THC kann ADHS-Symptome lindern

Aus einer Fallstudie der Universität Heidelberg aus dem Jahr 2008 geht hervor, dass Cannabis-Konsum über eine Linderung der Symptome von ADHS die Verkehrstüchtigkeit von ADHS-Patienten verbessern kann. Der folgende Text ist eine auszugsweise Übersetzung der Studie. Den Volltext des englischsprachigen Originals können Sie auf den Seiten von cannabis-med.org unter http://bit.ly/VZYRec einsehen. [Bitte beachten Sie die Quellen- und Copyright-Angabe am Ende dieses Beitrags.]

Fallstudie

Cannabis bessert die Symptome von ADHS

Peter Strohbeck-Kuehner, Gisela Skopp, Rainer Mattern

Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin, Universität Heidelberg
Medizinisches Zentrum, Voss Str. 2, D-69115 Heidelberg, Deutschland

Abstract

Das Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) ist charakterisiert durch Aufmerksamkeitsdefizite und ein verändertes Aktivierungsniveau. Der Zweck dieser Fallstudie war es, hervorzuheben, dass Menschen mit ADHS in einigen Fällen vom THC-Konsum profitieren können. Ein 28-jähriger Mann, der nüchtern unangemessenes Verhalten an den Tag legte und sehr unausgeglichen und unaufmerksam zu sein schien, mutete völlig unauffällig an, wenn er einen sehr hohen Delta-9-Tetrahydrocannabinol-(THC-)Blutplasmaspiegel aufwies. Leistungstests, die mit den Testbatterien ART2020 und TAP durchgeführt wurden, ergaben hinreichende und teilweise überdurchschnittliche Ergebnisse im Hinblick auf die Fahrtüchtigkeit. Daher muss in Betracht gezogen werden, dass THC im Fall von ADHS atypische Effekte haben und zu einer verbesserten Fahrtüchtigkeit führen kann.

[…]

Schlussfolgerung

Die vorliegende Fallstudie legt nahe, dass Individuen, die an ADHS leiden […] in einigen Fällen von einer Cannabis-Behandlung profitieren können, insofern, als dass sie die Aktivation auf ein Niveau regulieren zu können scheint, das als optimal für die Performanz angesehen werden könnte. Es gab Indizien dafür, dass der Konsum von Cannabis eine positive Auswirkung auf die Performanz, das Verhalten und den Geisteszustand der Versuchsperson hatte.

Die vorliegende Fallstudie bekräftigt frühere Daten von Müller-Vahl et al., was nahelegt, dass Menschen, die am Tourette-Syndrom leiden, keine kognitiven Schäden durch eine Behandlung mit THC davontragen. Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom ist eine neuronale Verhaltensstörung und wird mit motorischen und vokalen Ticks sowie Verhaltens- und kognitiven Problemen assoziiert. Die Autoren nahmen außerdem an, dass die Effekte von Cannabinoiden auf Patienten anders ausfallen können als auf gesunde Konsumenten, was eine Beteiligung des zentralen Cannabinoidrezeptorsystems in der Pathologie der Störung nahelegt. Dieselbe Schlussfolgerung kann auch aus früheren Studien und dem vorliegenden Fallbericht gezogen werden, obwohl weitere Informationen über diese atypischen Effekte zur Verfügung stehen müssen und die zugrundeliegenden Mechanismen noch zu erläutern sind.

Quelle: Strohbeck-Kuehner et al.: „Case report: Cannabis improves symptoms of ADHD“ in Cannabinoids, 2008, 3(1):1-3; http://bit.ly/VZYRec – © International Association for Cannabis as Medicine

Cannabinoide & Magnesium bei Diabetes

Im Folgenden wiedergegeben ist der Anfang eines Artikels von Dr. Mark Sircus, der in deutscher Übersetzung im NEXUS-Magazin #49 erschienen ist. Der volle Artikel ist auf den Seiten des NEXUS-Magazins kostenfrei lesbar.

Diabetes, Cannabinoid-Therapie & Magnesium

von Dr. Mark Sircus

Jeder zehnte Deutsche leidet an Diabetes Typ 2. Die wenigsten Patienten aber sind sich darüber bewusst, dass viele gängige Medikamente ihre Situation langfristig verschlimmern statt zu lindern. Neue Erkenntnisse führen die Entstehung von Diabetes auf Entzündungen zurück, die durch einen Magnesiummangel hervorgerufen werden. Die Cannabinoide aus medizinischem Marihuana könnten Abhilfe schaffen.

Die Forscher gelangten zu der Überzeugung, dass die Bestätigung der immunmodulatorischen Eigenschaften von CBD „zur klinischen Anwendung dieser Substanz zur Prävention von Diabetes Typ 1“ und möglicherweise auch anderen Autoimmunkrankheiten führen könnte. Sie erklärten, dass viele Patienten, die die Diagnose Diabetes Typ 1 erhalten, noch über genügend Insulin produzierende Zellen verfügen und somit als Kandidaten für eine Immunmodulations-Therapie in Frage kommen.

Bioaktive Cannabinoide entfalten entzündungshemmende Wirkungen. Marihuana kann in äußerlich aufzutragenden Cremes verwendet werden, um neuropathische Schmerzen oder Kribbeln in Händen und Füßen zu lindern. Cannabis hilft gegen das diabetisch bedingte „Restless-Legs-Syndrom“ (RLS), sodass die Patienten besser schlafen können. „Den Patienten wird empfohlen einen Vaporizer zu verwenden oder Cannabis zu rauchen, um besser einschlafen zu können.“

Studien zeigen, dass THC die Folgen der Insulinresistenz weitgehend aufhebt. Die Ergebnisse stützen frühere Erkenntnisse, wonach das Rauchen von Cannabis den Blutzuckerspiegel von Diabetikern senkt (Gallant, Odei-Addo, Frost, Levendal, 2009).

Cannabidiol schützt die retinalen Neuronen, indem es die Glutaminsynthetase-Aktivität auch im Falle einer Diabeteserkrankung aufrechterhält. Im Rahmen neuerer Forschungen über die Modulation der Cannabinoidrezeptoren im menschlichen Körper fand Dr. Gregory I. Liou, ein Molekularbiologe des Medical College von Georgia heraus, dass Cannabidiol (eine Cannabisverbindung) das Überhandnehmen durchlässiger Blutgefäße in den Augen, das mit diabetischer Retinopathie einhergeht, verhindern kann. In den Vereinigten Staaten stellt die diabetische Retinopathie, die als Hauptursache für Erblindungen gilt, für mehr als 16 Millionen erwachsene Amerikaner ein großes Gesundheitsproblem dar. [Weiterlesen]

[Video] Erfahrungsbericht: Cannabis-Öl bei Hautkrebs

In diesem englischsprachigen Videobericht dokumentiert ein Amerikaner namens David Triplett, wie er seinen Hautkrebs mit „Hash-Oil“ (Cannabis-Öl, RSO) erfolgreich überwunden hat. Darüber hinaus erzählt er, wie er selbst auf das Mittel aufmerksam geworden ist.

Das Video mit dem Titel „Cured: A Cannabis Story (A film by David Triplett)“ wurde am 06.07.2010 vom Nutzer chrychek auf YouTube.com veröffentlicht (http://youtu.be/0tghUh4ubbg).

[Video] Cannabis als Medizin: Anhörung zur Rechtslage (Bundestag)

Aus der Videobeschreibung des Nutzers bewusstseinsbeweger:

„Öffentliche Anhörung zum Antrag der Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Birgitt Bender, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Zugang zu medizinischem Cannabis für alle betroffenen Patientinnen und Patienten ermöglichen BT-Drucksache 17/6127; Berlin, den 09.05.2012

Prof. Dr. Lorenz Böllinger, Sprecher des Schildower Kreises zu grundsätzlichen rechtlichen Fragen beim Thema Cannabis als Medizin

Quelle: Deutscher Bundestag“

Video: bewusstseinsbeweger: „Lorenz Böllinger (Schildower Kreis) zu rechtlichen Fragen beim Thema Cannabis als Medizin“ auf Youtube.com, 17.03.2013; http://youtu.be/BreVHlUIWDU